![Medikamentenmangel: Patienten sind die Leidtragenden](https://static.dw.com/image/62363942_6.jpg)
Medikamentenmangel: Patienten sind die Leidtragenden
DW
Bei etwa 300 Medikamenten kommt es allein in Deutschland zurzeit zu Lieferengpässen. Meistens gibt es Generika. Wenn nicht, kann das fatale Folgen haben, gerade bei Erkrankungen wie Diabetes und HIV.
Der Medikamentenmangelbeschäftigt eine Vielzahl von Menschen: Apotheker und Apothekerinnen schlagen Alarm, medizinisches Personal schlägt Alarm, und nicht zuletzt die Patienten und Patientinnen. Sie sind die Leidtragenden, wenn ein wichtiges Arzneimittel nicht verfügbar ist und sie in der Apotheke immer wieder zu hören bekommen: "Das Medikament ist zurzeit nicht lieferbar."
Auf der Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stehen unter anderem HIV-Medikamente. Und auch beim lebenswichtigen Insulin, das sich Menschen mit Typ-1-Diabetes regelmäßig spritzen müssen, gibt es in Deutschland Lieferengpässe, wenn auch laut BfArM noch keine Versorgungsengpässe.
Es sei wichtig, zwischen diesen beiden Begriffen zu unterscheiden, betont das BfArM. "Ein Lieferengpass ist eine über voraussichtlich 2 Wochen hinausgehende Unterbrechung einer Auslieferung im üblichen Umfang oder eine deutlich vermehrte Nachfrage, der nicht angemessen nachgekommen werden kann", heißt es auf der Webseite des Bundesinstituts.
Hierbei sei es insbesondere von Bedeutung, ob Alternativpräparate für die Therapie zur Verfügung stünden und sich diese Arzneimittel zurzeit auf dem Markt befänden. Konkret heißt das, es könnte eng werden, wenn es keine Generika gibt. Das wäre dann ein Versorgungsengpass.
Aber auch kurzfristige Lieferprobleme bedeuten eine erhebliche Mehrbelastung für Apotheker und Apothekerinnen. Denn selbst wenn Generika verfügbar sind, müssen sie erst einmal auf dem internationalen Markt ausfindig gemacht und besorgt werden. Hinzu kommen Stress und Unsicherheit bei den Erkrankten. Vielleicht haben sie jahrelang ein und dasselbe Medikament bekommen und nun, da dies aktuell nicht verfügbar ist, sollen sie plötzlich auf ein anderes Präparat umsteigen.