
Medienkrise: Fegebank sorgt sich um Politik und Demokratie
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Der steigende wirtschaftliche Druck auf die Medien ist für Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank auch für die Politik und die Demokratie bedrohlich. "Ich befürchte, dass der wirtschaftliche Druck dazu führt, dass es immer mehr Crime- oder Society-Berichte geben wird. Und dass weniger Kapazität, Platz und Zeit für gut recherchierte Geschichten oder Beiträge bleibt, die auch mal einen längeren Hintergrund und verschiedene Gespräche zur Grundlage haben", sagte die Grünen-Politikerin dem "Hamburger Abendblatt" (Montag). Das mache ihr große Sorgen, "denn wir brauchen eine freie, starke, unabhängige Presse, die aus den verschiedenen Perspektiven - Online wie Print, Radio, und Fernsehen, wirklich auch eine möglichst große Anzahl an Menschen in der Bevölkerung erreicht".
Wegen des Drucks auf private Medien zeigte sich Fegebank auch für alternative Finanzierungsmodelle etwa über Stiftungen oder eine Teilhabe am Gebührenmodell offen. "Nicht umsonst werden die Medien ja als vierte Gewalt bezeichnet, und wenn diese vierte Gewalt ihrer Kraft beraubt wird oder nur noch amputiert ihre Arbeit machen kann, dann kann das für eine ohnehin von vielen Seiten angegriffene Demokratie in dieser Zeit nicht gut sein", sagte die Wissenschaftssenatorin. Deshalb sei sie aufgeschlossen, "auch über neue Modelle nachzudenken".