Mediale Überbelastung: Wie merke ich, dass ich meinem Hirn zu viel zumute?
RTL
Höher, schneller weiter: Heutzutage sind wir schnell überreizt, die Konzentration schwindet. Zudem sitzen wir viel vor dem Bildschirm. Was es jetzt zu tun gilt.
Kopfrechnen, wo ich doch einen Taschenrechner im Handy habe oder nachdenken, wenn ich doch einfach googeln kann? Für die meisten von uns klingt das total plausibel. Denn: Das digitale Zeitalter hat uns mitunter ganz schön faul werden lassen. Hinzu kommt, dass wir durchschnittlich mehr als zehn Stunden am Tag vor dem Bildschirm sitzen. Lassen uns PC, Tablet, TV und Co. verdummen? Fakt ist: Das digitale Leben beeinflusst unser Gehirn – sowohl positiv, als auch negativ. Doch es gibt einiges, was Sie dagegen tun können. Was genau das ist, erklärt Gesundheitsexpertin und Medizinjournalistin Dr. Nina Buschek.
Dass man jede Kleinigkeit googlen muss, kann uns manchmal ein schlechtes Gefühl vermitteln. Bin ich jetzt wirklich schon so verblödet, dass ich nicht mehr weiß, wie die Hauptstadt von Norwegen heißt? Keine Angst! Gesundheitsexpertin Dr. Nina Buschek erklärt gegenüber RTL, dass das manchmal gar nicht so schlimm ist: "Man braucht heute andere Kompetenzen, nämlich eher: Wo schaue ich was nach? Und was ist eine vertrauenswürdige Quelle? Deswegen ist sowas, dass man Kleinigkeiten vergisst, vielleicht gar nicht schlimm." Wichtig ist es jedoch, nicht alles gleichzeitig zu machen. Denn darunter leidet unsere Konzentration.
Kann man also schon davon sprechen, dass unser Gehirn medial überfordert ist? Und was ist mit den neuen Reizen, die uns irgendwo fehlen, wenn wir immer nur auf den Bildschirm starren? Das sei laut Buschek schwer zu beantworten. "Tatsächlich sind wir oft alle immer mal gerne überreizt. Wir merken das dann, wenn wir uns vielleicht nicht mehr so gut konzentrieren können, wenn wir uns einfach mal leer fühlen und dann brauchen wir vielleicht mal eine Pause."
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Gut, dass es dann noch das gute alte Gehirnjogging gibt, um im Oberstübchen mal wieder etwas nachzuhelfen. Knobel-Liebhaber kommen dabei voll und ganz auf ihre Kosten: "Alles, was rätselt, ist gut. Kreuzworträtsel trainieren bestimmte Fähigkeiten des Gehirns, vor allem auch die des Langzeitgedächtnisses. Aber: Es muss auch Spaß machen. Wenn mir die Kreuzworträtsel keine Freude machen, dann werde ich da auch nicht viel trainieren." Wenn Sie sich also eher für Rechenaufgaben, Quizzes oder Spiele begeistern können, sei das das bessere Gehirntraining für Sie. Buschek betont zudem, dass die Abwechslung der Reize dabei wichtig sei.
"Wir können immer wieder versuchen, neue Dinge auszuprobieren. Das kann ein neues Instrument sein, ein neues Kochrezept" – was auch immer. Hauptsache, es gibt dem Gehirn neue Anregungen. "Darauf reagiert es und setzt so immer wieder neue Nervenzellen-Verbindungen zusammen", so die Gesundheitsexpertin. Auf diese Art und Weise halten wir Gehirn in Bewegung. A propos: Auch die echte, aktive Bewegung im Alltag, also spazieren gehen oder Sport machen, ist gut fürs Gehirn.
Zeit also, sich vom Sofa aufzurappeln und mal wieder produktiv zu sein. (cga/vdü)