MDR-Chefin von Sachsen-Anhalt tritt zurück
n-tv
Kommende Woche beginnt der Prozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Foht. Ihm werden Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen. Die Chefin im Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt räumt nun ein, nicht ausreichend über Verbindungen ihres Mannes zu Foht berichtet zu haben - und gibt ihren Posten ab.
Die Landesfunkhausdirektorin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Sachsen-Anhalt, Ines Hoge-Lorenz, tritt von ihrem Amt zurück. Das teilte der öffentlich-rechtliche ARD-Sender mit. Hoge-Lorenz war erst im Januar 2021 in die Position gekommen. Hintergrund des Rücktritts ist nach ihren Angaben fehlende Transparenz gegenüber dem Sender zu einem beruflichen Detail ihres Ehemannes.
Hoge-Lorenz wurde mit diesen Worten zitiert: "Ich habe es vor meinem Amtsantritt als Landesfunkhausdirektorin Sachsen-Anhalt versäumt, klar darüber zu informieren, dass mein Ehemann vor über zehn Jahren in der Causa Foht eine Rolle gespielt hat." Mit der Causa Foht ist ein Skandal gemeint, der 2011 aufgedeckt wurde.
Dem früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wirft die Staatsanwaltschaft Betrug, Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit seiner beruflichen Tätigkeit zum Nachteil verschiedener mutmaßlich Geschädigter vor. Zusammengefasst stehen Vorwürfe im Raum, dass es ab Februar 2008 Filz und Geldschiebereien gegeben haben soll. Der MDR hatte Foht nach Aufkommen des Skandals gekündigt. Am 1. September beginnt der Prozess gegen ihn. Foht galt als wichtiger Förderer von Karrieren im Schlagershowgeschäft.