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Material vieler Benin-Bronzen kommt aus Rheinland
n-tv
Um die Benin-Bronzen in deutschen Museen gab es jahrelange Debatten; einige von ihnen wurden inzwischen zurückgegeben. Nun ist geklärt, woher ihr Material stammt - das meist gar nicht Bronze war, sondern Messing, das vor allem Kupfer und Zink enthält: Zink aus der Gegend zwischen Köln und Aachen.
Das Material für viele Benin-Bronzen stammt aus dem Rheinland zwischen Köln und Aachen. Das hat eine Untersuchung von Bleiisotopen in Manillen ergeben, Armreife aus Messing, von denen viele früher für die Herstellung der Benin-Bronzen eingeschmolzen wurden. Ein Vertrag der deutschen Kaufmannsfamilie Fugger mit dem portugiesischen König aus dem Jahr 1548 über die Lieferung von Manillen macht die Analyseergebnisse plausibel. Die Studie einer Forschungsgruppe um Tobias Skowronek von der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum ist in der Fachzeitschrift "PLOS ONE" erschienen.
Das genutzte Messing wurde demnach im Rheinland produziert. "Die rheinischen Manillen wurden dann über 6300 Kilometer nach Benin transportiert", sagte Skowronek laut Mitteilung des Fachjournals.
Bekannt war bisher, dass die sehr gleichförmigen Bleiisotopen-Verhältnisse in vielen der Benin-Bronzen auf eine Hauptmaterialquelle hindeuten. Auch die Verwendung von Manillen, die in Westafrika als Zahlungsmittel gebräuchlich waren, für die Kunstwerke aus Metall aus dem Königreich Benin, war geklärt.