Massenproteste im Iran erreichen die WM in Katar
Die Welt
Die politischen Unruhen im Iran haben auch Folgen für den Fußball. Ein Profi wurde bereits festgenommen. Jetzt fordern Frauenrechtlerinnen von der Fifa, die Männermannschaft von der WM in Katar auszuschließen. Sie begründen es mit Folter und Mord ihres Staates.
Wenige Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft hat die iranische Frauenrechtsbewegung „Open Stadiums“ den Weltverband Fifa aufgefordert, den Iran von dem Turnier in Katar auszuschließen. „Warum sollte die Fifa dem iranischen Staat und seinen Vertretern eine weltweite Bühne geben?“, heißt es in einem Brief, den die Organisation an den Fifa-Präsidenten Gianni Infantino persönlich gerichtet hat. „Open Stadiums“ fordert seit Jahren den freien und ungehinderten Zugang von Frauen zu Fußballstadien im Iran. Inmitten der heftigen Proteste im Land gewinnt das Ansinnen weiter an Gewicht. Die Fifa hat sich vorerst nicht zu dem Schreiben geäußert.
Hintergrund der Demonstrationen sind die Vorfälle um den Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Die junge Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Seitdem demonstrieren landesweit die Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische System.