Massaker an Grundschule in Texas: Biden fordert Konsequenzen
ProSieben
Ein 18 Jahre alter Amokschütze verbarrikadiert sich in Texas in einer Grundschule. Er tötet 19 Kinder und zwei Lehrer, alle in einem Klassenzimmer. US-Präsident Biden will ein Aufbegehren der Amerikaner gegen die Waffenlobby - deren Macht in den USA ungebrochen ist.
Nach dem schlimmsten Schulmassaker in den USA seit fast zehn Jahren hat US-Präsident Joe Biden Konsequenzen aus den wiederkehrenden Amokläufen mit Schusswaffen gefordert. "Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden", sagte Biden am Dienstagabend im Weißen Haus. "Wir müssen handeln." Ein Schütze hatte zuvor in einer Grundschule im Bundesstaat Texas 19 Kinder und zwei Lehrer getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Zu dem Massaker in der Robb Elementary School in der Gemeinde Uvalde kam es laut Polizei in dem Klassenraum, in dem sich der 18-Jährige verschanzt hatte. Offiziellen Angaben zufolge wurden 17 Menschen verletzt, darunter drei Polizisten.
Die Tat von Uvalde - eine von ihrer hispanischen Gemeinde geprägten Kleinstadt mit rund 16.000 Einwohnern - ist eines der Schulmassaker in der US-Geschichte mit den meisten Opfern. Nur beim Shooting an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut im Dezember 2012 starben mehr Menschen. Viele Hintergründe der Tat waren am Mittwoch noch unklar - zum Beispiel die Frage, warum die Robb Elementary School zum Ziel wurde. Der Chef der Behörde für Öffentliche Sicherheit in Texas, Steven McCraw, sagte am Mittwoch, ein Motiv des Täters sei weiterhin nicht bekannt. Nach Angaben der Behörden kündigte er seine Tat kurz zuvor auf Facebook an.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sagte bei einer Pressekonferenz in Uvalde, der Amokläufer habe zunächst seiner Großmutter ins Gesicht geschossen, bei der er gelebt habe. Die 66-Jährige, die überlebte, habe daraufhin die Polizei gerufen. Der Täter sei in einem Fahrzeug davongefahren und habe nahe der Grundschule einen Unfall gebaut. Er sei dann vor der Polizei in die Schule und dort in einen Klassenraum geflohen. US-Medienberichten zufolge handelte es sich um den Raum einer vierten Klasse. Abbott sagte, ein Grenzschutzbeamter habe den Täter schließlich erschossen.
Das Massaker zwei Tage vor dem Beginn der Sommerferien an der Grundschule sorgte in den Vereinigten Staaten und weit darüber hinaus für Entsetzen. Amokläufe, auch an Schulen, kommen in den USA mit trauriger Regelmäßigkeit vor. Pläne von Bidens Demokraten, die Waffengesetze zu verschärfen, scheitern regelmäßig am Widerstand der mächtigen Waffenlobby-Organisation NRA und der Republikaner. Biden schrieb am Mittwoch auf Twitter: "Wir wissen, dass vernünftige Waffengesetze nicht jede Tragödie verhindern können und werden. Aber wir wissen, dass sie funktionieren und eine positive Wirkung haben."