Maskengate: Wie Fynn Kliemann jetzt die Böhmermann-Vorwürfe rechtfertigt
RTL
Fynn Kliemann hat sich zu den Böhmermann-Vorwürfen rund um seinen Schutzmasken-Vertrieb gemeldet.
Er ist erfolgreicher Influencer, Singer-Songwriter und Hobby-Handwerker – doch jetzt könnte er sich selbst eine Grube gegraben haben. Moderator Jan Böhmermann hatte am Freitag in einem veröffentlichten Videobeitrag seiner Show "ZDF Magazin Royale" den Verdacht nahegelegt, dass Fynn Kliemann in einem Geschäft mit Schutzmasken vorsätzlich gelogen haben könnte. Demnach soll der Produktionsort bewusst nicht transparent kommuniziert worden sein. In einem schriftlichen Presse-Statement hat Kliemann jetzt Stellung bezogen und um Verzeihung gebeten.
In dem Statement, das das "ZAPP Medienmagazin" bei Twitter hochgeladen hat und das Fynn Kliemann auf seinem Instagram-Account in einem Video vorgelesen hat, gesteht er sich Fehler ein, bittet aber auch um Differenzierung. "Ich muss mir klar eingestehen, dass ich den Prozess nicht mehr überblicken konnte. Das darf niemals passieren und somit übernehme ich, auch wenn ich weder Produzent noch Verkäufer war, eine Verantwortung", schreibt er. Aber: Die Maskenvorwürfe würden schlichtweg "nicht stimmen".
Laut Kliemann habe das Unternehmen "Global Tactics", mit dem er eng zusammengearbeitet hatte, zwar Corona-Schutzmasken außerhalb von Europa (u.a. in Bangladesch) herstellen lassen, diese seien aber lediglich an Großkunden verkauft worden. Und die hätten allesamt vom Herstellungsort Kenntnis gehabt. Der Musiker hatte auf seiner Webseite mit einer "fairen" Produktion in Europa geworben. Hierzu gibt er an: "Ich habe ausschließlich über www.maskeoderso.de Masken angeboten und diese kamen zu 100 Prozent aus Portugal und Serbien."
Trotzdem gesteht sich Kliemann ein, sich "nicht eingehend" mit den Prozessen und Produktionsabläufen befasst zu haben: "Zu jener Zeit hat die ganze Welt 'nach Masken geschrien'; 500 Mails am Tag aus zig verschiedenen Vorgängen und Verläufen gehörten zur Normalität." Ihm sei bewusst, dass er durch seine flüchtige Arbeitsweise Menschen enttäuscht habe. "Ich habe in der Hektik und zwischen all den täglichen Informationen meinen Wertekompass aus den Augen verloren und möchte mich für die intransparente Kommunikation entschuldigen."
Auch der Vorwurf, Kliemann habe defekte Masken an Flüchtlingslager geschickt, sei falsch. "Diese Masken waren laut Produzenten nicht defekt oder hatten eine schlechte Schutz-Wirkung. Sie waren einfach nur etwas größer als die ursprüngliche Vorgabe und wurden deshalb im Einvernehmen (...) gespendet." Er habe damit lediglich etwas Gutes tun wollen. (cch)