Maske ab und raus? Warum wir uns an die Lockerungen gewöhnen müssen
ProSieben
Die Neuinfektionen gehen zurück, die Inzidenz sinkt: Deutschland öffnet sich wieder. Doch wie kommen wir mit den zurückgewonnenen Freiheiten zurecht? Und welche Corona-Maßnahmen könnten uns auch in Zukunft nützen?
Dicht gedrängt im Club tanzen, ohne Maske Bahn fahren: Aus Sicht von Experten werden sich viele Menschen nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen an ihre zurückgewonnenen Freiheiten erst wieder gewöhnen müssen. "Sich von den neuen Gewohnheiten und Regeln jetzt wieder zu lösen, fällt vielen schwer", sagt Simone Dohle, Gesundheits- und Sozialpsychologin an der Uni Köln. Abstand halten, Maske tragen und zu Hause arbeiten - diese Routinen seien für die Menschen eine Art Anker gewesen, der geholfen habe, durch die Unsicherheiten der Pandemie zu kommen. Einen Cappuccino im Café trinken, in der Innenstadt shoppen gehen - jeder Mensch habe ein anderes Tempo bei der Rückkehr zur Normalität, sagt Martin Grunwald, experimenteller Psychologe und Leiter des Haptik Labors an der Uni Leipzig. Es werde nun eine Übergangszeit brauchen, um sich an die Lockerungen zu gewöhnen. "Die jungen Leute werden die Eisbrecher sein." Dauerhaft auf Händeschütteln, Umarmungen und Küsschen zu verzichten, sei aber undenkbar. Die Nähe zu anderen sei in der Natur des Menschen verankert, so der Experte. "Für unsere Spezies ist es ziemlich dramatisch, wenn wir uns nicht unbefangen berühren können."More Related News