Markus Rehm leistet Erste Hilfe und fliegt zu WM-Gold
n-tv
Markus Rehm behauptet seine Ausnahmestellung in der Leichtathletik. Bei der Para-WM in Paris segelt der 34-Jährige souverän zu seiner 14. Goldmedaille in Serie. Dabei macht ihn der Sturz seines Trainingspartners "richtig emotional". Danach kündigt Rehm an, die Saison vorzeitig zu beenden.
Nach einem nervenaufreibenden Abend atmete Markus Rehm erst mal tief durch. Mit Gold und WM-Rekord hatte er seine Ziele immerhin voll erfüllt. "Weltrekord kann man nicht jeden Tag springen", sagte der Prothesen-Weitspringer nach seinem sechsten Para-WM-Titel in Folge: "Vor allem nicht bei diesen Bedingungen und diesen Emotionen."
Wechselnde Windbedingungen und die Tatsache, dass Rehm bei seinen letzten vier Versuchen jeweils wegen des Starts eines Rennens warten musste, erschwerten die Situation schon. Doch noch schlimmer wog der Sturz des Griechen Stylianos Malakopoulos, der seit einem Jahr in Leverkusen sein Trainingspartner ist. "Das hat mich kurz richtig aus dem Konzept gebracht, weil es wirklich nicht gut aussah", gestand Rehm: "In dem Moment bin ich richtig emotional geworden. Weil ich fürchtete, dass er sich richtig verletzt hat und wir richtig gute Freunde geworden sind. Ich rufe ihn sofort an, wenn ich hier raus bin, aber ich habe jetzt gehört, es soll nicht ganz so schlimm sein."
Auch die Trainerin der beiden, die frühere Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius, stand noch unter dem Eindruck der Bilder, als Malakopoulos mit dem Rollstuhl aus dem Stadion gefahren wurde. "Das war für uns alle sehr nervenaufreibend", sagte Nerius: "Aber ich bin mega stolz auf Markus, wie er die Situation gemanagt hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass er von den Umständen her schon mal so einen schwierigen Wettkampf hatte." Bilder zeigen, wie Rehm gemeinsam mit Noah Bodelier neben Malakopoulos an der Grube kniet und sich um den Griechen kümmert.