
Mariä Himmelfahrt - ein besonderer Tag in Bayern
n-tv
Immer wieder hört man, Bayern habe so viele Feiertage mehr als die anderen Bundesländer, mindestens drei. Doch in Wahrheit sind es fast zehnmal so viele. Einer davon ist Mariä Himmelfahrt am 15. August. An diesem Tag steht traditionell eine besondere Prozession an und beginnt der "Frauendreißiger".
Wer an diesem Dienstag durch Bayern fährt, könnte sich wundern: Die meisten Geschäfte sind zu, kaum jemand arbeitet. In Österreich, Liechtenstein und Teilen der Schweiz das gleiche Bild. Denn der 15. August ist ein Feiertag, den viele Menschen in Deutschland nicht kennen: Mariä Himmelfahrt. Deswegen wird in 83 Prozent der bayerischen Dörfer und Städte am 15. August nicht gearbeitet, und zwar dort, wo mehr katholische als evangelische Christen leben. Kurios: Das gilt auch in München, wo nur ein Viertel der Bevölkerung der katholischen Kirche angehört. Aber noch weniger Menschen sind dort evangelisch. Auch im Saarland, dem deutschen Bundesland mit den meisten gesetzlichen Feiertagen, haben die Menschen an Mariä Himmelfahrt frei.
Christlicher Feiertag ist Mariä Himmelfahrt seit dem 5. Jahrhundert. Da beschloss Bischof Kyrill von Alexandrien, einen alten römischen Festtag für die christliche Kirche zu "kapern". Gefeiert wird an diesem Tag die leibliche Aufnahme in den Himmel von Maria, also der Mutter von Jesus Christus. Im neuen Testament wird dieses Ereignis zwar nicht erwähnt, dennoch gilt die Himmelfahrt Mariens seit 1950 in der katholischen Kirche als Dogma, also als unumstößliche Tatsache. Das legte damals Papst Pius XII. fest.
In Bayern ist der 15. August ein besonderer Tag. An diesem Tag beginnt der "Frauendreißiger". In vielen Kirchen treffen sich danach 30 Tage lang Gläubige zu Gebeten und anschließenden Prozessionen. Der 15. August gilt aber auch als Beginn der Erntezeit, und die steht unter besonderem Schutz der Jungfrau Maria. In den 30 Tagen nach dem 15. August haben früher die Frauen der Familie Heilkräuter gesammelt, die dann besonders viel Heilkräfte haben sollen, in manchen Dörfern gilt dieser Brauch noch heute. Vorher werden die Kräuter während des Gottesdienstes an Mariä Himmelfahrt gesegnet. Sie werden am Abend vor dem Fest gesammelt und zu Bündeln gebunden, die man "Kräuterbuschen" nennt. Die können je nach Landstrich bis zu 99 verschiedene Kräuter enthalten, die auf eine ganz besondere Art gebunden werden müssen. Nach der Segnung werden die Buschen im Haus aufbewahrt, früher durften sie ausschließlich im Herrgottswinkel hängen. In einigen Landstrichen werden einzelne Kräuter bei Gewitter ins Feuer geworfen, um vor Blitzschlag zu schützen.

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