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Marcel Proust – „Er blickt ohne Scheu in die Abgründe des Menschen“
Frankfurter Rundschau
Der berühmteste Keks der Literaturgeschichte hat mit Nostalgie nichts zu tun. Eine in der Mitte gespaltene Gesellschaft, Antisemitismus, Sex und Gender: Die Frankfurter Kulturdezernentin und Proust-Kennerin Ina Hartwig über die Aktualität der „Suche nach der verlorenen Zeit“.
Frau Hartwig, ich muss Sie das als Dezernentin fragen, wenn wir nun über Proust sprechen, und es passt ja auch ganz gut. Was sind Ihre frühen Erinnerungen an Proust? Proust betrifft mein Vorleben. Mein Vorvorleben. Der siebenbändige Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, die „Recherche du temps perdu“, ist ein Kosmos, in dem man sich zunächst einmal zurechtfinden muss. Das erfordert Disziplin, macht aber zugleich ein großes Vergnügen. Jeder und jede muss seinen eigenen Weg in dieses Mammutwerk finden. Viele Jahre meines Lebens habe ich mit diesem Autor verbracht und ihn immer auch ein bisschen gegen den Strich gelesen. Was ist aus Ihrer Sicht das größte Missverständnis?More Related News