Mann kann schwer atmen - Diagnose: Da wächst etwas in seiner Nase!
RTL
Die Ärzte waren erstaunt und sich einig: Das gehört da nun wirklich nicht hin!
Ein junger Mann bekommt kaum Luft durch die Nase und sucht deswegen eine Klinik auf. Nach einer auf den ersten Blick recht gewöhnlichen Diagnose Nasenscheidewandverkrümmung machen die Ärzte aber den ungewöhnlichen Grund dafür ausfindig. Der Fall wurde jetzt in einer medizinischen Fachzeitung beschrieben. Der Patient kann nach einer Operation wieder beschwerdefrei atmen.
Nasenscheidewandverkrümmungen sind nichts Ungewöhnliches. Im Jahr 2020 wurde laut Statistik über 26.000 chirurgische Korrekturen dieses Problems in Deutschland durchgeführt. Denn Menschen mit einer solchen Verkrümmung haben oft Probleme: Beeinträchtigung des Riechvermögens, häufigeres und lauteres Schnarchen, Kopfschmerzen, Schnupfen und häufiger auftretende Nasennebenhöhlenentzündungen. Die Gründe des Problems: Eine solche Verkrümmung ist meist angeboren und Folge eines Unfalls. Nicht so bei einem Patienten aus New York.
Lese-Tipp: Verhängnisvolle Sucht – Nasenspray frisst riesiges Loch in Franziskas Nase
Der 38-jähriger New Yorker hatte massive Atemprobleme und sucht damit eine Spezialklinik auf. Die Ärzte, die ihn untersuchen, stellen dabei fest: Nasenscheidewandverkrümmung – die dünne Wand zwischen den Nasenlöchern ist auf eine Seite verschoben. Anomalien oder Traumata im Gesicht sind aber nicht der Grund, so viel stand schnell fest. Bei einer Nasenspiegelung machen sie jedoch eine grausige Entdeckung: Ein weißer Gegenstand befindet sich in seinem rechten Nasenloch! Bizarr: Es stellt sich heraus, dass es sich um einen sogenannten ektopischen Zahn handelt, der in seiner Nase wuchs. Von einer Ektopie sprechen Ärzte bei einer angeborenen Verlagerung von Gewebe oder Organen.
Lese-Tipp: Frau denkt, sie sei schwanger – doch in ihrer Gebärmutter wachsen Haare und Zähne
Der Fall wurde im New England Journal of Medicine von den beiden Zahnärzten Sagar Khanna und Michael Turner beschrieben. "Bei der Rhinoskopie wurde eine harte, unempfindliche, weiße Masse im Boden des rechten Nasenlochs festgestellt", beschreiben sie den Fall dort. Und weiter: "Die Computertomografie der Nasennebenhöhlen zeigte eine gut abgegrenzte, strahlendichte Masse, die mit einem umgedrehten ektopischen Zahn in der Nasenhöhle übereinstimmte, was die obstruktiven Symptome und die Septumperforation erklären sollte."
Lese-Tipp: "Penis-Nase" endlich weg – OP schenkt Mann ein neues Leben
Mit anderen Worten: Der Mann konnte einfach nicht gut atmen, weil ihm ein Zahn in der Nasennebenhöhle wuchs. Dabei gibt es da normalerweise doch eh nichts zu beißen? Der Zahn wurde anschließend im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs durch einen Nasenzugang entfernt. Er war stolze 14 mm lang! Laut dem Bericht traten keine postoperativen Komplikationen auf. Bei der Nachuntersuchung drei Monate nach der Operation waren die Atemschwierigkeiten des Patienten schließlich verschwunden. (ija)