Mann gequält und ausgesetzt: Gericht will Zeugen hören
n-tv
Neubrandenburg (dpa/mv) - Am Landgericht Neubrandenburg wird heute (10.00 Uhr) der Prozess wegen versuchten Mordes und Freiheitsberaubung in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte) fortgesetzt. Das Landgericht will weitere Zeugen hören, darunter einen Gutachter, der zu den Spuren an den damals benutzten Messern und anderen Gegenständen Stellung nehmen soll. Davon hängt ab, welchem der vier Angeklagten welche Tathandlung zugeordnet werden kann.
Die Staatsanwaltschaft wirft einer 26-jährigen Nachbarin des Opfers, ihrem 47 Jahre alten Ex-Lebensgefährten und zwei jüngeren Bekannten versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung als Selbstjustiz vor. Sie sollen den 39-Jährigen vor knapp einem Jahr in dessen Wohnung brutal misshandelt, erniedrigt und gequält haben. So wurden dem Mann mit einem Cuttermesser die Haare gekürzt und Zeichen in die Haut geritzt. Sie sollen ihn zudem zu einem alten Militärgelände entführt haben.
Auf dem Militärgelände soll die Gruppe den Schwerverletzten zum Sterben in einen Bunkerschacht gestoßen haben. Das Opfer konnte sich jedoch befreien, sich zu einer Siedlung schleppen und Hilfe holen. Das Quartett schweigt bisher vor Gericht zu den Vorwürfen. Die 26-Jährige hatte als Motiv laut Anklage geäußert, dass der Mann ihren kleinen Sohn sexuell missbraucht haben soll. Beweise dafür gab es laut Staatsanwaltschaft nicht.