Mann erhält Morddrohungen nach "Knutsch"-Äußerung zu einem Kind
n-tv
Ein scheinbar witziger Spruch zu einem Grundschulkind bringt einem rheinischen Karnevalisten mächtig Ärger ein: Eine Expertin für sexuellen Missbrauch sieht darin eine übergriffige Bloßstellung, eine Anwältin erstattet Anzeige. Sein Verein hat sich von ihm getrennt.
In Sankt Augustin bei Bonn hat ein Karnevalist mit einer "Knutsch"-Äußerung gegenüber einem Mädchen im Grundschulalter Empörung hervorgerufen. Medienberichten zufolge hatte der Präsident der Prinzengarde bei einer Karnevalsveranstaltung am vergangenen Samstag zu dem Mädchen gesagt: "Endlich kann ich mal mit dir knutschen, ohne dass deine Mama schimpft."
Nach kritischen Berichten über den Vorfall teilte die Prinzengarde auf ihrer Website mit, dass sie sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Präsidenten getrennt habe. In einer gemeinsamen Erklärung des Prinzenpaars und des Bürgermeisters der Stadt Sankt Augustin heißt es, die Aussagen des Präsidenten gingen "eindeutig zu weit".
Der Präsident selbst sagte, er bekomme mittlerweile Morddrohungen. "Dass ich das gesagt habe, war falsch - ganz klarer Fall", räumte er ein. "Aber was daraus gemacht wird, das entbehrt jeder Grundlage. Ich bin weder pädophil noch habe ich irgendwelche Neigungen in der Richtung." Das Ganze sei als harmloser Spaß gemeint gewesen. Er habe zwar "knutschen" gesagt, aber er habe das im Sinne von "bützen" gemeint. Darunter verstehe man im rheinischen Karneval einen unschuldigen Wangenkuss. Auch den habe es aber gar nicht gegeben, er habe das Kind nicht geküsst.