"Man wird gezwungen zu betteln"
ZDF
Amar Amin war für die Bundesregierung, die Bundeswehr und die afghanische Regierung tätig. Er vermutet, er wurde in Kabul vergessen.
Amar Amin (Name von der Redaktion aus Sicherheitsgründen geändert) ist 1980 von Afghanistan nach Deutschland gekommen, hat hier eine Familie gegründet und ein erfolgreiches Leben aufgebaut. Er hat einen deutschen Pass, ist überzeugter Europäer und legt viel Wert auf Diplomatie. Jetzt sitzt er in Kabul fest – ohne Aussicht auf Hilfe. Amin hat 2002 erstmals für die Bundesregierung in der Kabuler Botschaft gearbeitet. In den letzten 15 Jahren war er ein ranghoher Angehöriger der afghanischen Regierung. Zuletzt war er für das afghanische Finanzministerium tätig, hatte eine Wohnung in Kabul und besuchte seine Frau und die drei Kinder möglichst oft zu Hause in Nordrhein-Westfalen. Vor einigen Wochen, mit 64 Jahren wollte Amin diesen Posten abgeben, sein Rücktrittgesuch wurde akzeptiert. Anfang August folgte die Übergabe – danach sollte es zurück nach Deutschland gehen, dauerhaft. Er kündigte die Wohnung, packte seine Sachen – doch dann kamen die Taliban.More Related News