
"Man wählt nicht AfD aus Protest"
n-tv
Außenpolitiker Jürgen Trittin bezeichnet die AfD im "ntv Frühstart" als "faschistische, verfassungsfeindliche Partei". Söders Pläne zur Reaktivierung der Atomkraft hält der Grünen-Politiker für unrealistisch. Zudem schätzt Trittin, dass der diplomatische Druck auf Russland nach diesem Wochenende wächst.
Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Jürgen Trittin, bewertet den von der AfD im EU-Wahlprogramm festgeschriebenen "Bund europäischer Nationen" als Aufkündigung der Europäischen Union als Friedensprojekt. "Die neue Formulierung ist nichts anderes als die alte", sagte Trittin in der ntv-Sendung "Frühstart" mit Blick auf interne Debatten der AfD über ihre europapolitischen Ziele. Die AfD demonstriere mit ihrem Europaprogramm, dass sie nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Mit Blick auf die Nachbarstaaten sagte Trittin: "Ich glaube, dass das ein sehr fatales Signal ist."
In einem breiten Konsens von Grünen bis zur CDU habe man Deutschland nach der Wiedervereinigung in die Europäische Union eingebunden. "Dies alles diente dazu, die Besorgnisse unserer Nachbarn vor einem neu erstarkten und aggressiven Deutschland endgültig auszuhebeln", so Trittin. "Der Bund der Nationen, den sie hier predigen, ist nichts anderes als die Rückkehr zu den Zuständen, die wir in den 20er und 30er Jahren gehabt haben."
Der frühere Bundesumweltminister betonte, die AfD sei eine "faschistische, verfassungsfeindliche Partei". Wer sie wähle, teile die Einstellung der AfD. "Man wählt nicht AfD aus Protest, sondern weil man die Inhalte - und das sind nun mal ausländerfeindliche, das sind nun mal faschistische Inhalte - teilt", sagte Trittin. "Ich halte das für fahrlässig, hier von Protest zu reden."