Man United erpresste seinen neuen Trainer Amorim
n-tv
Vom souveränen Tabellenführer in Portugal zum abgestürzten Traditionsklub in England: Rúben Amorim tritt ein schweres Erbe bei Manchester United an. Eines, das er herauszögern wollte. Wie der 39-Jährige sagt, setzte ihm der Premier-League-Verein aber die Pistole auf die Brust.
Rúben Amorim hat vor seinem Amtsantritt als Trainer bei Manchester United über seine Zweifel vor der Vertragsunterschrift gesprochen. Denn der Premier-League-Klub hat den Portugiesen, der laut eigener Aussage erst zum Saisonende von Sporting Lissabon nach England wechseln wollte, unter Druck gesetzt. "Jetzt oder nie", habe er zu hören bekommen.
So musste Amorim entscheiden: Wechselt er mitten in der Saison den Arbeitgeber? Und das, obwohl Sporting in der Champions League spielt, mit zwei Siegen und einem Remis auf Platz acht hervorragend in der Tabelle platziert ist und zudem die portugiesische Liga souverän vor dem FC Porto anführt - historisch guter Saisonstart mit zehn Siegen aus zehn Spielen inklusive. "Ich hatte drei Tage Zeit, um mich für eine Option zu entscheiden, die mein Leben radikal verändern wird", sagte Amorim laut ESPN nach dem 5:1-Sieg von Sporting gegen Estrela Amadora.
"Ich habe nur darum gebeten, dass der Wechsel am Ende der Saison stattfindet, und sie sagten mir, dass das nicht möglich sei; dass es jetzt oder nie sei." Eine Erpressung seitens des Klubs, die ihn unter Druck setzten. Denn schon zu Beginn der Saison hatte er laut eigener Aussage ein Gespräch mit Sporting-Präsident Francisco Varandas, in dem er klargemacht hat, dass es seine letzte Saison im Verein wird. Doch das wurde ihm nun mit dem Angebot von Manchester United zum Verhängnis: "Ich wusste, dass ich das Angebot in sechs Monaten nicht mehr haben würde, wenn ich es ablehne. Und ich wusste, dass ich in sechs Monaten wissen würde, dass ich nicht bei Sporting sein würde."
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