"Man kann russischen Ankündigungen nicht trauen"
n-tv
Die Ukraine könne sich der Solidarität Deutschlands sicher sein, sagt Außenministerin Baerbock. Doch was heißt das konkret? Deutschland könne beispielsweise Sicherheitsgarantien geben, wenn das Land sich zu einem Neutralitätsstatus verpflichtet, erklärt sie bei Sandra Maischberger. Auch die Möglichkeit eines Energie-Importstopps kommt zur Sprache.
In der Ukraine geht der russische Angriffskrieg unvermindert weiter. Besonders die Stadt Mariupol im Süden des Landes ist immer noch umkämpft. Nun hat Russland für den heutigen Donnerstag in der Stadt einen Waffenstillstand angekündigt. Das russische Verteidigungsministerium ließ wissen, in dem belagerten ukrainischen Hafen werde es ein "Schweigeregime" geben. Dort sind immer noch 160.000 Zivilisten gefangen. Die russische Maßnahme soll die Öffnung eines humanitären Korridors zur ukrainischen Stadt Saporischja ermöglichen, um so Flüchtlinge mit Bussen aus der Stadt zu bringen.
Unterdessen sollen am Freitag die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine online fortgesetzt werden. Ein von der Ukraine vorgeschlagenes Treffen der beiden Präsidenten lehnte die russische Seite jedoch ab. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet schwierige Verhandlungen. Das ließ sie am Mittwochabend bei "Maischberger. Die Woche" in der ARD durchblicken.
"Man kann russischen Ankündigungen nicht trauen", sagte die Ministerin in der Sendung. So habe die russische Regierung versprochen, keine humanitären Korridore zu bombardieren, und sich dann nicht daran gehalten. "Und wenn man auf der einen Seite sagt, man führe Friedensgespräche, wie die russische Seite die Verhandlungen ja nennt, und auf der anderen Seite die Bombardierungen und die Besetzung von Mariupol fortsetzt, dann passt das hinten und vorne nicht zusammen."