"Man könnte mich leicht in einen Kofferraum stecken und über die Grenze bringen"
Süddeutsche Zeitung
Seit Monaten lebt die Opernsängerin Margarita Lewtschuk in Litauen - in ihrer Heimat Belarus ist sie angeklagt. Wie ihr geht es Tausenden, die vor Lukaschenko und seinem Regime geflohen sind. Über ein Leben im Exil und in ständigem Misstrauen.
Die Opernsängerin wird gesucht, und sie ist sich sicher, dass man sie gefunden hat. Es sind da diese Männer, die sie stutzig machen. Margarita Lewtschuk sitzt draußen in einem deutschen Restaurant, vor sich eine heiße Pfanne mit dampfenden Bratkartoffeln, Pilzen und Rindfleischstückchen. Links, rechts huscht ihr Blick, immer, wenn sich jemand hinsetzt, immer wenn einer aufsteht. Sie sagt: "Sie schauen nach mir. Der Mann zum Beispiel, der gerade gegangen ist, war mir verdächtig." Warum? Lewtschuk weiß es nicht genau. "Es könnte einfach jeder sein", sagt sie. Frei ist sie, aber auf der Hut ist sie auch. "Was für ein Leben ist das gerade? Wie in einem Film", sagt sie. Es ist das neue Leben eines Opernstars, der geflüchteten Solistin des Minsker Bolschoi-Theaters.More Related News