Man gewinnt den Eindruck Scholz lebt in einem parallelen Deutschland
Die Welt
In der traditionellen Neujahrsansprache betet der neue Bundeskanzler Olaf Scholz die gewohnten Floskeln herunter. Und dennoch gewinnt man den Eindruck, dass Scholz bei zentralen Fragen mehr als nur ein Plan fehlt. Das ist äußerst bedenklich.
Zu Beginn der Koalitionsverhandlungen hatte Olaf Scholz versprochen, nicht Angela Merkel, sondern er werde die traditionelle Neujahrsansprache des Regierungschefs halten. Das Versprechen immerhin hat er eingelöst. Noch besser wäre es gewesen, Scholz hätte versprochen, die Ansprache abzuschaffen. Was soll denn in einer solchen Rede schon Neues stehen?
Wäre Scholz länger Kanzler, er würde das wiederholen, was er in diversen Bundestagsreden gesagt hat; da er eigentlich noch gar nicht angefangen hat zu regieren, kann er nur wiederholen, was im Ampelkoalitionsvertrag steht.