Mallorca - Ein Sehnsuchtsort nicht nur der Deutschen
RTL
Der König von Palma entführt uns an einen deutschen Sehnsuchtsort. Doch was mache die Insel nicht nur bei den Deutschen so beliebt?
Mallorca ist ein Touristenmagnet. Allein im Jahr 2019 zog es knapp 5.000.000 Deutsche auf die größte Insel der Balearen. Dazu kamen noch 3,7 Millionen Spanier und 2,7 Millionen Briten, um nur die größten Touristennationen zu benennen. Insgesamt waren es 15.000.000 Besucher und das bei einer Einwohnerzahl von gerade mal knapp 900.000. Das macht pro Einwohner 16,6 Touristen. Doch was macht den Reiz aus, der alle auf die Insel lockt? Der Versuch einer Analyse.
Fangen wir mit dem offensichtlichen an. Auf Mallorca gibt es echt gutes Wetter. Angenehme Luft- und Wassertemperaturen jenseits der 20-Grad-Marke von etwas Mai bis Oktober. Für eine Urlaubsinsel ein echt schlagendes Argument. Und auch in den Wintermonaten kann man es auf Mallorca gut aushalten. Zum Badewetter traumhaft schöne Buchten und glasklares Wasser – das macht das Urlaubsparadies perfekt. Wasserratten jeglicher Ausprägung kommen also umfassend auf ihre Kosten – egal ob Segeln, Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen oder Kajak fahren. Hier ist alles möglich. Klarer Punkt für Mallorca.
Doch ganz so einfach ist das dann ja wohl doch nicht. Zu den traumschönen Stränden kommt dann noch der Party-Aspekt. Seit den 1970igern kommen die Menschen zum Feiern nach Mallorca. Kegelclubs, Sportvereine und Häkel-Kränzchen lassen es hier im Herbst ordentlich krachen. Trinken, Tanzen und Trubel für relativ kleines Geld. Vor allem der Ballermann als Feierlocation für alle, besonders aber für die Deutschen zementierte den Ruf Mallorcas als Party-Location. Tagsüber am Strand ausruhen mit Sangría aus Eimern und dann die Nacht zum Tag gemacht im Oberbayern, im Megapark oder einer der vielen anderen Bars und Discos in Arenal. Dabei ist die berühmt-berüchtigte Partymeile an der Playa in voller Länge gerade mal etwas mehr als vier Kilometer lang. Das kann also ebenfalls nicht der alleinige Grund für die Liebe zur Insel sein.
Lange hatte Mallorca ja das garstige Prädikat "Putzfraueninsel" – vermutlich, weil man sich Urlaub dort auch mit dem schmalen Geldbeutel einer Haushaltshilfe leisten konnte. Das hat aber die Promis dieser Welt nicht davor abgeschreckt, sich ganz oder teilweise auf der Insel niederzulassen. Wer zum Beispiel durch den beliebten Urlaubsort Cala Ratjada im Nordosten der Insel schlendert, dem kann durchaus Poptitan Dieter Bohlen über die Füße laufen. Auch Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis haben sich auf Mallorca niedergelassen. Aber auch Herbert Grönemeyer oder Til Schweiger haben Häuser auf der Insel und verbringen gerne Zeit hier.
Übrigens waren mit die ersten Promis auf der Insel Frédéric Chopin mit seiner Lebensgefährtin, der Schriftstellerin Amantine Aurore Lucile Dupin de Francueil, besser bekannt als George Sand. Mit ihrem Buch "Ein Winter auf Mallorca" hat sie vielleicht auch einen frühen touristischen Run ausgelöst. Das erste Hotel auf Mallorca öffnete übrigens 1903. Bereits 1905 wurde auf "Malle" der erste Fremdenverkehrsverband der Welt gegründet. Und nicht nur Promis lassen sich gerne hier nieder. Insgesamt knapp 20.000 Deutsche, sogenannte Residenten, leben mehr als sechs Monate im Jahr auf der Insel.
Wenn man sich ein wenig abseits der touristischen Hotspots bewegt, zeigt die Insel dann ein ganz anderes Bild. Völlig zu Recht hat Mallorca noch einen Beinamen: "Insel der Stille". Nach einem Besuch in Arenal kaum vorstellbar. Doch nehmen wir zum Beispiel nur das Tramuntana-Gebirge. Die gesamte Region steht unter Naturschutz. Wanderer und Naturfreunde finden hier eine beeindruckende Landschaft mit viel Ruhe und völlig ohne Sangría-Eimer und Party-Mucke.
Lese-Tipp: Wie gut kennen Sie Mallorca? Machen Sie den Test
Mallorca ist in Sachen Kunst und Kultur durchaus ein Hotspot. Es gibt viele Museen und Kunstgalerien, in denen bedeutende Künstler aus verschiedenen Epochen ausgestellt werden. Aber auch ein Konzert- oder Ballett-Abend ist problemlos möglich - egal ob Oper, Sinfonie oder Jazz. Auch in Sachen Architektur kann Mallorca ordentlich klotzen. Bekanntestes Bauwerk ist sicher die Kathedrale von Palma, im Volksmund auch La Seu genannt. Aber auch das Castell de Bellver oder das Kloster Lluc sind Beispiele für die Vielfältigkeit in Sachen Sehenswürdigkeiten.