Mali: Was hinter dem "Putsch im Putsch" steckt
DW
Neun Monate hat die Übergangsregierung gehalten - nun wurden ihre Akteure aus dem Amt geputscht. Was das für die Lage in der Sahelregion bedeutet.
Die Schauplätze sind immer die gleichen: Drei Tage langhielt das malische Militär Übergangs-Präsident Bah N'Daw und Ministerpräsident Moctar Ouane in Kati fest, einer Garnisonsstadt nahe der Hauptstadt Bamako. Wie schon nach dem Putsch im August 2020 versammelten sich Anfang der Woche daraufhin viele Menschen auf dem Unabhängigkeitsplatz in Bamako. Hier beginnen jedoch die Unterschiede: Damals jubelten Tausende dem Militär zu und feierten die gewaltsame Absetzung von Staatschef Ibrahim Boubacar Keita. Nach der jüngsten Volte schlug dem Militär weit weniger Euphorie entgegen. "Wir sind hier, um Nein zu sagen zu dem Coup, der gerade stattgefunden hat", sagte der Anwalt Mamidi Dramé unserem Korrespondenten. Es gehe den Demonstrierenden nicht um Unterstützung für die Politiker in Gewahrsam, sie kritisierten auch den Putsch von August 2020. "Aber wir denken, dass wir diesen Behörden die Chance hätten geben müssen, weiterzumachen, um uns zum Ende dieser Transition zu bringen", so Dramé zur DW.More Related News