Maik Wobst wird plötzlich Bürgermeister - obwohl er nicht zur Wahl stand
RTL
Die Menschen in Königshain (Landkreis Görlitz) in Sachsen haben Maik Wobst zum Bürgermeister gewählt. Sein Name stand aber gar nicht auf dem Stimmzettel.
Maik Wobst ist Straßenmeister – und plötzlich auch Bürgermeister. Mit etwa 50,4 Prozent der Stimmen wurde er in Königshain (Landkreis Görlitz) in Sachsen gewählt. Damit bekommt die sächsische Gemeinde einen neuen Bürgermeister, der offiziell gar nicht kandidiert hat. Denn Wobst stand nicht auf dem Wahlzettel. Das berichten mehrere Medien. Wie kann das sein?
In Königshain wohnen rund 1.200 Menschen. Etwas mehr als die Hälfte der Wähler haben sich einen Bürgermeister gewünscht, dessen Name nicht auf dem Wahlzettel stand. Und trotzdem gingen 715 der gültigen Stimmen an Wobst. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent, so der "MDR".
Aber wie kann überhaupt ein Bürgermeister gewählt werden, der nicht auf dem Wahlzettel steht? Die Königshainer haben schlichtweg Wobst Namen auf den Stimmzettel geschrieben. Das ist laut sächsischer Kommunalwahlordnung möglich, wenn nur ein Kandidat zur Wahl steht. In Königshain hatte sich nur Peter Himmstedt offiziell aufstellen lassen.
Aber wie kommen die Wähler auf Wobst? Der 56-Jährige hatte erst spät überlegt zu kandidieren. Er soll immer wieder von Anwohnern auf die Wahl angesprochen worden sein. Um sich noch offiziell aufstellen zu lassen, sei es schließlich zu knapp gewesen. Und was macht Wobst? Er informiert die Wähler einfach per Handzettel über die Möglichkeit und sein Interesse. Seine spontane Aktion hat richtig gut funktioniert – jetzt ist Wobst der neue Bürgermeister von Königshain. (jaw)