
Maier: Rechtsrock-Geschäft funktioniert nicht mehr
n-tv
Thüringen galt einst als Rechtsrock-Land, immer wieder gab es große Festivals und Konzerte. Dann kam Corona. Und obwohl große Konzerte 2022 wieder möglich waren, blieben sie beim Rechtsrock aus. Thüringens Innenminister Georg Maier sieht darin eine Trendwende.
Erfurt (dpa/th) - Nach Einschätzung von Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat sich die Rechtsrock-Szene in Thüringen verändert. "Offensichtlich funktioniert das Geschäftsmodell mit Rechtsrock-Festivals nicht mehr", sagte Maier der Deutschen Presse-Agentur. Obwohl es in diesem Jahr keine coronabedingten Auflagen mehr gegeben habe, blieben größere Festivals aus. "Ich glaube, Rechtsrock ist jetzt wieder das, was er früher - vor den großen Konzerten - war", sagte Maier. Statt auf große Konzerte unter freiem Himmel zu setzen, würden Rechtsextreme sich nun wieder verstärkt bei kleineren sogenannten Liederabenden treffen, um Rechtsrock und andere rechtsextreme Musik zu hören.
In Thüringen hatte in den Jahren vor der Pandemie eine ganze Reihe großer Rechtsrock-Festivals stattgefunden. Im Jahr 2017 waren etwa 6000 Rechtsextreme aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland auf eine Wiese am Rande der Stadt Themar gekommen und hatten dort ein Festival gefeiert.
Zunächst waren die Behörden und auch die Justiz kaum gegen die Konzerte vorgegangen. Erst um die Jahre 2016 und 2017 herum änderte sich das. Die Coronaauflagen hatten weitere große Rechtsrock-Konzerte 2020 und 2021 dann praktisch unmöglich gemacht.
