
Magdeburger CDU diskutiert über ARD-"Umbau"
n-tv
Mit Überlegungen zu einer sehr abgespeckten Zukunft der ARD sorgt die CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt für Wirbel. Der Geschäftsführer präzisiert nun, dass er den Sender nicht habe "abschaffen" wollen. An der Idee eines Umbaus hält er allerdings fest.
Nach Kritik hat der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt, Markus Kurze, Aussagen zur Zukunft des ARD-Hauptprogramms neu eingeordnet. "Ich hätte mich besser ausdrücken sollen", sagte er am Nachmittag auf Anfrage. Kurze hatte der "Mitteldeutschen Zeitung" zuvor gesagt, dass die CDU-Landtagsfraktion "langfristig den Sender "Das Erste" als eigenständigen Kanal abschaffen" wolle. Das Wort "abschaffen" sei jedoch nicht zutreffend, räumte Kurze ein. "Umwandeln ist richtig."
Das Erste soll nach seinen Vorstellungen stärker zu einem "Schaufenster der Regionen" entwickelt werden, in dem Produktionen der einzelnen Rundfunkanstalten mehr Sendezeit bekommen. In der CDU-Landtagsfraktion gibt es dazu noch kein konkretes Konzept, auch ein Beschluss wurde nicht gefasst, wie Fraktionschef Siegfried Borgwardt bestätigte. Er sprach von einer "missverständlichen Wortwahl", diesen "Fehler" habe Kurze auch eingeräumt.
Die Aussagen Kurzes in der Zeitung hatten parteiübergreifend für große Kritik gesorgt, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Journalistengewerkschaften reagierten empört. Mit seiner Aussage griff Kurze auf einen jahrealten Vorschlag von Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra zurück, der 2017 ein solches Modell ins Spiel gebracht hatte. Robra war am Montag auch bei der Klausurtagung der CDU-Landtagsfraktion zu Gast, wo das Thema diskutiert wurde. Ein Regierungssprecher sagte als Antwort auf eine dpa-Anfrage bei Robra, dass es damals lediglich eine Debatte gegeben habe, regionale Themen der Landesrundfunkanstalten stärker im ARD-Hauptprogramm zu verankern.