Magath sieht das "System Hoeneß" am Ende
n-tv
Der FC Bayern findet momentan keinen Nachfolger für den im Sommer scheidenden Coach Thomas Tuchel. Für Trainer-Ikone Felix Magath liegt die Absagen-Flut für den Rekordmeister auch am System Uli Hoeneß. Der ehemalige Coach setzt zur Breitseite an.
Felix Magath glaubt, dass die Probleme des FC Bayern bei der Trainersuche auch auf den langjährigen Umgang des Fußball-Rekordmeisters um Vereinsboss Uli Hoeneß mit seinen Top-Coaches zurückzuführen sind. Der 70-Jährige sagte dem "Stern", dass vor allem der Rauswurf von Carlo Ancelotti im Herbst 2017 Folgen gehabt habe in der Szene. "Ancelotti ist eine absolute Legende und in der Trainerbranche von allen anerkannt. Mit seiner Entlassung nach nur so kurzer Zeit hat das Image von Bayern international gelitten. Da schauen die Top-Trainer schon kritischer hin als früher", sagte Magath.
Der Ex-Profi hatte die Bayern selbst von 2004 bis 2007 trainiert und zweimal nacheinander das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal geholt. Dennoch musste er noch vor Vertragsende gehen, ähnlich wie später Jürgen Klinsmann, Niko Kovac, Julian Nagelsmann oder jetzt Thomas Tuchel. Die Münchner kassierten zuletzt auf der Suche nach einem Nachfolger für Tuchel einige Absagen von Wunschkandidaten.
Magath meint, dass Uli Hoeneß ein Grund sei, warum sich Coaches bei den Bayern schwertun. Ihm sei zwar zu verdanken, dass der Verein viele Jahre lang ein Titelgarant war. Weil Hoeneß aber immer die - auch sportliche - Kontrolle an der Säbener Straße haben wollte und zudem einen engen Draht zu Spielern aufbaute, litten darunter oft die Coaches, wie Magath schilderte: "Natürlich macht ein Verein damit jeden Trainer schwächer, egal, wie stark er eigentlich ist. Und dann hat ein Trainer gegenüber einer Mannschaft überhaupt keine Chance."
Die ganze Fußballwelt fürchtet vor 35 Jahren keinen Spieler mehr als den Weltstar Diego Armando Maradona. Doch als Werder Bremen im Winter 1989 auf den SSC Neapel trifft, ist von der Herrlichkeit des Argentiniers nur wenig zu sehen. Das liegt auch an einem Mann, der den Beinamen die "Axt" trug - Uli Borowka.
Lionel Messi ist zwar inzwischen weit entfernt, hat aber nach wie vor einen ganz dollen Blick auf den FC Barcelona. Der Klub ist für den Superstar eine Herzensangelegenheit - und was er momentan sieht, begeistert ihn. Ein Kompliment, das vor allem Trainer Hansi Flick gilt. Und der reagiert seinerseits mit einem Lob.
Endlich muss die Konkurrenz wieder das Fernglas rausholen. Nach einer äußerst heiklen Saison dominiert der FC Bayern München die Fußball-Bundesliga der Männer. Bereits jetzt könne der Rekordmeister die Meisterfeier planen, sagt Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Er ist auch aus anderen Gründen rundum zufrieden.