Madrid entschuldigt sich für "angemalten" Balthasar
n-tv
In Spanien erhalten Kinder am Dreikönigstag ihre Weihnachtsgeschenke. Auch der Bürgermeister von Madrid schickt einen Gruß. Mit schwarz angemaltem Gesicht verkleidet als Balthasar sendet er Videos an die Kinder. Nun entschuldigt er sich für die rassistische Praxis des "Blackfacings".
Das Bürgermeisteramt der spanischen Hauptstadt Madrid hat sich für Videos entschuldigt, in denen ein mit dicker Schminke als Schwarzer dargestellter weißer Schauspieler Balthasar zum Dreikönigstag spielte. Es handele sich um einen "bedauerlichen Irrtum" der Videoproduktionsfirma, teilte die Stadtverwaltung mit, wie spanische Medien berichteten. Die Opposition im Stadtparlament kritisierte die Videos als rassistisch.
Das "Blackfacing" - die Darstellung schwarzer Menschen durch geschminkte Weiße - gilt als rassistisch, weil es fast immer etwas Karikierendes hat, wenn sich ein Weißer als Schwarzer verkleidet. Zweitens steht diese Maskerade in einer unguten Tradition: In den USA waren früher sogenannte "Minstrel Shows" populär, in denen Weiße zur Belustigung eines weißen Publikums Schwarze imitierten.
Die Videos konnten Eltern bei der Stadt für ihre kleinen Kinder zum Dreikönigstag bestellen, dem Tag, an dem Kinder in Spanien ihre Weihnachtsgeschenke erhalten. Der mit dicker dunkelbrauner Schminke versehene "König Balthasar" sprach die Kinder in den Videos mit absichtlich ausländischem Akzent und künstlich wirkenden Grammatikfehlern bei ihrem Namen an.
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