![Macrons Vorstoß löst in Berlin Verwunderung aus](https://bilder2.n-tv.de/img/incoming/crop23109325/9951324607-cImg_16_9-w1200/Emmanuel-Macron-l-und-Wladimir-Putin-bei-einer-gemeinsamen-Pressekonferenz-im-Dezember-2019.jpg)
Macrons Vorstoß löst in Berlin Verwunderung aus
n-tv
Frankreichs Präsident Macron will eine nachhaltige Sicherheitsordnung in Europa errichten - unter Berücksichtigung russischer Interessen. Doch in Berlin stößt seine Idee auf Ablehnung. Die NATO habe zu keinem Zeitpunkt Russland bedroht, heißt es etwa.
Überlegungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu einer möglichen künftigen Sicherheitsarchitektur in Europa stoßen bei Ampel-Politikern auf Ablehnung. Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid sagte der "Welt": "Die Worte Macrons verwundern. Die NATO hat zu keinem Zeitpunkt Russland bedroht, sondern mit der NATO-Russland-Grundakte einen gemeinsamen Rahmen für Sicherheitsfragen geschaffen." Jetzt gelte es, europäische Sicherheit vor und gegen Russland zu gewährleisten. "Solange Russland eine imperialistische Außenpolitik verfolgt, ist eine gesamteuropäische Friedensordnung unter Einschluss Russlands nicht möglich."
Macron hatte am Samstag in einem Interview dem französischen Sender TF1 unter anderem gesagt, er habe bei seinem jüngsten USA-Besuch mit Präsident Joe Biden über die künftige Sicherheitsordnung in Europa gesprochen. "Das bedeutet, einer der essenziellen Punkte - denn Präsident (Wladimir) Putin hat es immer gesagt - ist die Angst, dass die NATO bis vor seine Tür kommt, ist die Stationierung von Waffen, die Russland bedrohen können. Dieses Thema wird Teil der Themen für den Frieden sein. Und deshalb müssen wir es auch vorbereiten."
Der FDP-Außenpolitiker Ulrich Lechte würdigte Macrons diplomatische Bestrebungen: "Eine gute Initiative, doch die Bereitschaft von Russland und der Ukraine ist die Grundbedingung für solche Verhandlungen. Die Aggression ging stets von Moskau aus." Sein Grünen-Kollege Jürgen Trittin sagte der Zeitung: "Sicherheitsgarantien sind wichtig - aber nicht einseitig. Wer sie fordert, muss zuerst einmal die zugesagten Sicherheitsgarantien für die Ukraine ausbuchstabieren."