Macron und Biden: Alles wieder gut?
DW
Nach den gut kalkulierten französischen Wutausbrüchen hätte man bei dem Versöhnungstelefonat zwischen den Präsidenten Macron und Biden gerne Mäuschen gespielt. So bleiben uns nur die offiziellen Verlautbarungen.
"Klarstellungen" hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vom US-Präsidenten erwartet, bevor er mit Joe Biden telefonierte. "Klarstellungen über die Entscheidung der USA, einen europäischen Verbündeten bei grundlegenden Gesprächen über die Zusammenarbeit im Indopazifik außen vorzulassen." Konsultationen hätten geführt werden müssen, seien aber nicht geführt worden. Nun müssten "gemeinsam die Konsequenzen daraus gezogen werden". Neues Vertrauen müsse "durch Taten und konkrete Maßnahmen und nicht nur durch Worte" geschaffen werden.
Doch am Anfang stehen stets die Worte, und Biden versuchte in dem von ihm erbetenen Telefonat mit Macron, die ärgsten Wogen zu glätten. So vereinbarten die beiden Präsidenten "vertiefte Konsultationen" zwischen ihren Regierungen, wie das Weiße Haus und der Élysée-Palast in einer gemeinsamen Erklärung verkündeten. Dadurch sollten "die Bedingungen geschaffen werden, um Vertrauen sicherzustellen", außerdem sollten "konkrete Maßnahmen hin zu gemeinsamen Zielen" vorgeschlagen werden.