Macron ruft Krisenstab zusammen
n-tv
Trotz Zehntausender Polizisten im Einsatz: Wieder einmal erlebt Frankreich eine Nacht der Gewalt. Autos brennen, Schaufenster werden eingeworfen, Dutzende Polizisten verletzt. In Kürze kommt deshalb Krisenstab der Regierung zusammen.
Angesichts der anhaltenden Krawalle in Frankreich nach tödlichen Polizeischüssen auf einen Jugendlichen hat Präsident Emmanuel Macron ein Krisentreffen einberufen. Der interministerielle Krisenstab soll um 13.00 Uhr zu einer Sitzung zusammenkommen, teilte der Élyséepalast mit. Es ist das zweite Krisentreffen innerhalb von zwei Tagen. Premierministerin Elisabeth Borne kritisierte die "unerträglichen und unentschuldbaren" Ausschreitungen.
Im Großraum Paris und in weiteren Städten gab es in der dritten Nacht in Folge Ausschreitungen. Im Pariser Vorort Nanterre, wo der Jugendliche nordafrikanischer Abstammung getötet wurde, artete am Donnerstagabend eine friedliche Kundgebung in Gewalt aus. Eine aufgebrachte Menge steckte Autos in Brand. Barrikaden wurden in den Straßen errichtet. Die Polizei wurde mit Gegenständen beworfen. Im Zentrum der Hauptstadt wurden nach Angaben der Polizei in einer Einkaufsstraße die Schaufenster von Geschäften eingeworfen. Auch in Marseille, Lyon, Pau, Toulouse und Lille kam es zu Ausschreitungen.
667 Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums festgenommen und 249 Polizeibeamte verletzt. Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte bei Twitter, "unsere Polizisten, Gendarmen und Feuerwehrleute" hätten sich "erneut mutig" der Gewalt entgegengestellt.