
Macron fordert europäische Atomabschreckung
n-tv
Der Ukraine-Krieg zeigt die Lücken in der europäischen Verteidigungsarchitektur. Frankreichs Präsident erneuert sein Angebot an die Nachbarn, eine gemeinsame nukleare Abschreckung zu vereinbaren. Macron geht es auch um mehr Unabhängigkeit von den USA. Bisher war Deutschland hier zögerlich.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Deutschland und anderen EU-Partnern erneut Gespräche zur atomaren Abschreckung in der EU angeboten. Dabei könnte es um die europäische Dimension der nuklearen Abschreckung Frankreichs gehen, erklärte der Staatschef auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die derzeitige russische Aggression gegen die Ukraine sei eine Ermahnung, welch wichtige Rolle Atomwaffen in der Europäischen Union hätten und weiter haben müssten.
Macron erinnerte daran, dass er das Angebot bereits Anfang 2020 gemacht hatte. Damals hatten europäische Partner wie Deutschland allerdings zurückhaltend darauf reagiert. Frankreich ist seit dem Austritt Großbritanniens am 31. Januar 2020 die einzig verbliebene Atommacht der EU. Macron fordert seit langem, dass sich Europa unabhängiger von der Supermacht USA machen sollte.
Der französische Staatschef sprach sich in München zudem dafür aus, sich um Verhandlungen für ein Nachfolgeabkommen zu dem von den USA aufgelösten INF-Vertrag über ein Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen zu bemühen. Europa müsse bei künftigen Verhandlungen dieser Art mit am Tisch sitzen, ergänzte er mit Blick darauf, dass bei dem INF-Vertrag nur die USA und Russland Vertragsparteien waren. Es müsse sichergestellt werden, dass Europa künftig bei allen Diskussionen über Rüstungskontrollverträge mit dabei sei.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.