Macron erteilt Regierung mit Mélenchon klare Absage
n-tv
Ein Bollwerk gegen Le Pens Partei RN: In mehr als 200 Wahlkreisen treten Kandidaten des linken Bündnisses oder des Macron-Lagers zurück, um die Chancen der anderen Partei zu vergrößern. Eine Regierung mit dem Linkspopulisten Mélenchon an der Spitze schließt Macron dennoch aus.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein gemeinsames Regieren mit den Linkspopulisten nach der Wahl zur Nationalversammlung ausgeschlossen. Der taktische Rückzug von Kandidaten des liberalen Regierungslagers bedeute nicht, künftig "mit dem LFI zu regieren", sagte Macron mit Blick auf die Partei La France Insoumise. "Das kommt überhaupt nicht infrage", sagte er bei der möglicherweise letzten Kabinettssitzung seiner Regierung in Paris.
Damit schließt Macron aus, Jean-Luc Mélenchon, den Gründer von La France insoumise, nach der Wahl zum Premierminister zu ernennen. Mélenchon verachtet die Europäische Union und die NATO. Ihm wird von Kritikern auch vorgeworfen, Vorurteile gegen Juden zu schüren. Das zeigte sich bereits nach den Präsidentschaftswahlen 2022. Damals verprellte Mélenchon sogar ihm politisch nahestehende politische Verbündete mit seinen antisemitischen Äußerungen.
Premierminister Gabriel Attal bekräftigte die Regierungsposition im Onlinedienst X: "Es gibt kein Bündnis mit dem LFI, und es wird auch keins geben", erklärte er. Bis zum Dienstagabend hatten sich mehr als 200 Kandidaten aus Wahlkreisen mit Dreierkonstellationen zurückgezogen, um die Chancen von rechtspopulistischen Kandidaten zu schmälern. Es ist allerdings nicht abzuschätzen, wie viele Wähler ihre Stimme dann tatsächlich dem übrig gebliebenen Gegenkandidaten der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN) geben.