
Macron droht Mali mit Sanktionen
DW
Der französische Präsident hat der Armee in Mali einen "Staatsstreich" vorgeworfen. Die EU sei deshalb zu "gezielten Sanktionen" gegen die Verantwortlichen bereit, sagte Emmanuel Macron beim EU-Gipfel in Brüssel.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hätten "mit der größten Entschiedenheit die Festnahme des Präsidenten von Mali und seines Premierministers verurteilt", sagte Emmanuel Macron. Auf Twitter drohte Macron mit gezielten Sanktionen gegen die Protagonisten des Putschversuchs. Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian kündigte an, den Fall vor den UN-Sicherheitsrat bringen zu wollen. Der malische Übergangspräsident Bah N'Daw und Regierungschef Moctar Ouane müssten unverzüglich freigelassen werden. Auch international wurde der Vorfall scharf verurteilt. Boubacar Salif Traoré, Spezialist für Sicherheits- und Entwicklungsfragen in der Sahelzone und Direktor von Afriglob, sagte der DW, nach seiner Einschätzung habe das putschende Militär aus einer Art "Überlebensinstinkt" heraus gehandelt, als es den Übergangspräsidenten N'Daw und Premier Ouane verhaftete. Hintergrund sei, dass bei einer Regierungsumbildung zwei hochrangige Militärs ihre Posten verloren hätten. Etienne Fakaba Sissoko, Direktor des Forschungszentrums für politische, wirtschaftliche und soziale Analysen in Mali, nannte auch Machtkämpfe in der Armee als Grund für die jüngste Entwicklung.More Related News