Machtspielchen mit Skrupellosigkeit und Symbolgeschenk
Die Welt
Drei Jahre nach dem berühmt-berüchtigten Gipfel mit Donald Trump traf Wladimir Putin jetzt dessen Nachfolger. Der Termin mit Joe Biden bot Rangeleien um Deutungshoheit drinnen – und handfeste Auseinandersetzungen draußen.
Als Wladimir Putin nach dem Gipfel vor die Reporter tritt, zeigt er mindestens drei Gesichter. Mal gibt er sich handzahm, mal gerissen, mal brutal. Knapp drei Stunden verhandelte er mit Joe Biden in der Villa La Grange, malerisch über dem Genfer See gelegen. Nun liefert Putin fast eine Stunde lang seine Bewertung dieses ersten Gipfels. Es geht um viel, nämlich die Interpretationshoheit über jenes Treffen. Anders als vor drei Jahren in Helsinki, damals mit Donald Trump, reden die beiden Präsidenten auf zwei separaten Pressekonferenzen. An unterschiedlichen Orten, nacheinander. Von allerhand Übereinstimmung mit Biden spricht Putin. In für seine Verhältnisse geradezu herzlichen Worten beschreibt der russische Präsident seinen amerikanischen Amtskollegen: „Ausgewogen und erfahren“ sei Biden, ein „erfahrener Staatsmann“. Außerdem besitze Biden „moralische Werte“, befindet Putin. Man wüsste gern, was Biden wohl über diese Zuschreibung denkt.More Related News