Machtkampf und Tyrannenmord: "Caesar" kommt
n-tv
Nach den Passionsspielen ist in Oberammergau wieder ein historischer Stoff auf der riesigen Freilichtbühne zu sehen: Shakespeares "Julius Caesar". Für Regisseur Christian Stückl passt das Stück sehr gut in die Zeit.
Oberammergau (dpa/lby) - Machtmissbrauch, Verschwörung - und am Ende Chaos: William Shakespeares "Julius Caesar" kommt ab Samstag auf die Bühne des Passionstheaters im oberbayerischen Oberammergau. Regisseur Christian Stückl hat sich einmal mehr an einen Jahrtausende alten Stoff gewagt, der zugleich brandaktuell ist - wie vor einem Jahr das Passionsspiel um die letzten Tage im Leben Jesu.
Stückl fasst in unruhigen politischen Zeiten ein heißes Thema an: Kann Tyrannenmord eine Lösung sein? Bei Shakespeare endete der Versuch von Brutus und den Verbündeten in Krieg und Zerstörung - und bringt am Ende erneut einen Alleinherrscher hervor, Kaiser Augustus.
Auf knallroter Bühne (Stefan Hageneier) setzt Stückl diesen Shakespeare mit Laienschauspielern aus dem 5500-Seelen-Dorf in Szene. Es werde wieder ein "Sandalenstück", hatte er vor Monaten angekündigt. Doch statt leichten Schuhwerks wie im alten Rom oder im Jerusalem zur Zeit Jesu trägt Cäsar neuzeitlich geschnürte Lederschuhe, Anzug und Krawatte.