Maßregelvollzug: Czyborra sieht Licht am Ende des Tunnels
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Der Maßregelvollzug in Berlin ist immer wieder in den Schlagzeilen. Es fehlt an genügend Plätzen und an Personal. Der ärztliche Leiter hat im April gekündigt. Die Gesundheitssenatorin ist unter Druck.
Berlin (dpa/bb) - Gesundheitssenatorin Ina Czyborra hat für den überfüllten Maßregelvollzug in Berlin Verbesserungen in Aussicht gestellt. "Ich denke, dass wir Ende dieses Jahres zwei bis drei Schritte weiter sein werden, sowohl bei den offenen Stellen als auch bei den zusätzlichen Plätzen", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. "Bei den Stellenbesetzungen gibt es durchaus Erfolge. Insgesamt sind, seit ich vor einem Jahr angetreten bin, rund 30 Stellen besetzt worden - es sind aber auch noch 70 neue Stellen dazugekommen." Derzeit seien gut 500 von 674 Stellen besetzt. "Wir stellen immer wieder ein. Und mit jedem, der eingestellt wird, verbessern sich die Bedingungen."
Als Entlastung des bisherigen Standorts an der ehemaligen Bonhoeffer-Klinik in Reinickendorf im Norden Berlins ist ein weiterer in Lichtenrade an der südlichen Grenze der Stadt geplant. Dort wird zusätzliches Personal gebraucht. "Ich denke, dass wir am Kirchhainer Damm andere Interessenten, die eher im Süden Berlins oder in Brandenburg wohnen, gewinnen können", sagte Czyborra.
"Menschen, die in Pflege oder in der Psychiatrie arbeiten, suchen sich diesen Beruf aus, weil sie eine intrinsische Motivation haben. Sie brauchen natürlich gute Arbeitsbedingungen. Und natürlich brauchen sie eine gute Bezahlung", so die SPD-Politikerin. "Wir haben die Forensikzulage für den Maßregelvollzug, wir würden sie gerne noch erhöhen." Dabei sei Berlin an die Absprachen in der Tarifgemeinschaft der Länder gebunden. "Ich habe aber schon das Gespräch mit dem Finanzsenator darüber gesucht, welche Möglichkeiten es gibt, trotzdem eine noch höhere Zulage zu zahlen."