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Münchner Friedenskonferenz: Wir sollten weltweite Kooperation neu denken
Frankfurter Rundschau
Die Münchner Friedenskonferenz setzt auf Abrüstung und hat damit einen besseren Ansatz als die MSC.
Frankfurt – Zwei Welten treffen vom 18. bis 20. Februar in München aufeinander: Im Luxushotel Bayrischer Hof, geschützt von Tausenden Polizistinnen und Polizisten, treffen sich Regierende, Ministerinnen und Minister, Militärs und Lobbyistinnen und Lobbyisten von Konzernen auf der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC).
Am Rande darf seit ein paar Jahren beispielsweise auch eine gemeinnützige Organisation wie Greenpeace dabei sein und Einblick in das Denken und Handeln von zivilgesellschaftlichen Gruppen geben. Zeitgleich werden im Alten Rathaus mehrere Friedens- und Umweltorganisationen auf der 20. Münchner Friedenskonferenz der Frage nachgehen, was die Zivilgesellschaft tun kann, um Frieden zu sichern und für Abrüstung zu sorgen.
Was die beiden Welten voneinander trennt, ist ihr unterschiedliches Verständnis davon, wie menschliches Zusammenleben organisiert sein soll. Während die Friedenskonferenz auf Abrüstung, zivile Konfliktprävention und Kooperation setzt, basiert das Konzept der Sicherheitskonferenz auf einem militärischen Verständnis von Sicherheit.
Dies lässt sich historisch begründen. Aus der „Wehrkundetagung“ wurde seit 1963 ein jährliches Treffen, bei dem nicht mehr nur Rüstungsgüter verkauft wurden und die Einbindung Deutschlands in die westliche Militärallianz betrieben wird, sondern Weltpolitik hauptsächlich im Interesse der westlichen Länder gemacht wird.
Unter den Teilnehmenden sind auch Regierende von Ländern, in denen grundlegende Menschenrechte missachtet werden. Die „Sicherheit“, die auf der Konferenz im Fokus steht, wird vor allem mit Wohlstandssicherung des globalen Nordens und Aufrüstung verknüpft. Ausdruck dessen ist aktuell die Forderung nach deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine des neuen Vorsitzenden Christoph Heusgen.