Märchenstunde mit Donald Trump: Wie aus einer Niederlage ein Sieg wird
Frankfurter Rundschau
Bei einer Wahl in Texas muss sich die von Donald Trump unterstützte Kandidatin geschlagen geben. Trump verkauft die Pleite dennoch als Erfolg.
Texas – Donald Trump teilt die Menschheit gerne in zwei Kategorien auf. Auf der einen Seite stehen die Reichen und Schönen dieser Welt, die Gewinner des Lebens also, zu denen er selbst natürlich auch gehört. Es mag auch Gewinnerinnen geben, doch die kommen in Trumps Welt eher selten vor. Und dann gibt es den großen Rest der Nichtreichen und Nichtschönen, die Trump gerne als „Loser“ brandmarkt. Da gehören Angehörige des Militärs dazu, Mitglieder der Demokraten, Linke ganz allgemein, und überhaupt all die, die irgendwann in ihrem Leben mal eine Niederlage einstecken mussten. Trump selbst ist natürlich kein Verlierer. Das entspricht einfach nicht seinem Weltbild. Dass er fünfmal bankrott gemacht hat, kümmert ihn da herzlich wenig. Und die Niederlage gegen Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 nimmt er halt gar nicht erst wahr. Ob er sein Lügenmärchen vom massiven Wahlbetrug tatsächlich glaubt oder ob er es wider besseren Wissens hinausposaunt, ist dabei völlig zweitrangig. Ein Verlierer kann Trump seiner Ansicht nach nämlich gar nicht sein, „Loser“ sind immer nur die anderen. Das hat sich auch jetzt wieder bei einer außerplanmäßigen Wahl zum Repräsentantenhaus im US-Bundesstaat Texas gezeigt, die notwendig geworden war, weil Amtsinhaber Ron Wright im Februar 2021 nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben war. Zur Wahl stellte sich auch Wrights Ehefrau, die allein schon deshalb als Favoritin anzusehen war, weil sie einen mächtigen Fürsprecher hatte.More Related News