Männer zwischen Hoffnungslosigkeit und Selbstbetrug
n-tv
Wolf oder Schaf? Ein Mensch, der sein Leben in die Hände nimmt oder einer, der gelebt wird? Maximilian und Mirko wollen Wolf sein. Auf den ersten Blick gelingt das zumindest einem von beiden. Doch vieles ist Betrug, vor allem Selbstbetrug.
Maximilian Krach ist der Mann hinter Krach Consulting – ein Mann, der es geschafft hat. Sein Instagram-Account strotzt nur so von Dingen, die in der Social-Media-Sprache Erfolg heißen: Penthäuser, große Autos, dicke Uhren. Hinter dem Erfolg steht ein Mindset, wie er immer wieder betont. Er ist ein Wolf. Wer weniger vom Leben will, ist ein Schaf. Dahinter steht die deutlich ausgesprochene Frage, willst Du Wolf oder Schaf sein?
Mirko Mihalic möchte auf jeden Fall nach fast zehn Jahren im Job nicht mehr der Neue sein. Als ihm sein Instagram-Algorithmus Krach in die Timeline spült, hat er fast so etwas wie ein Erweckungserlebnis. Sein Leben könnte spannender, sinnvoller, reicher sein. Er braucht nur das "richtige Mindset", nie mehr Schaf, immer Wolf, dann kann auch er es vom Verlierer zum Gewinner schaffen.
Was Mirko nicht weiß, Maximilian ist genauso wie er selbst. Ein unsicherer junger Mann ohne Studienabschluss, der hofft, dass sich mit dem richtigen Mindset sein Leben zum Besseren verändern muss. Bis dahin fährt er Pizza aus und inszeniert mit hochstaplerischen Qualitäten das Leben, das er für erstrebenswert hält. Fake it till you make it. Das Penthouse, ein Stockfoto, der Mercedes, ein Leihwagen, die Uhr, eine halbgute Fälschung, die er liebevoll poliert. Im realen Leben schläft er in seinem Büro in einem öden Gewerbegebiet auf dem Klappbett.
Schon als sie sich seinerzeit zum Song "Dirrty" rekelte, gab sich Christina Aguilera wenig subtil. Gut und gerne zwei Jahrzehnte später lässt es die Sängerin sogar noch offensiver angehen. In einem Podcast spricht sie hemmungslos über Vibratoren, Gleitgel, Sex im Flieger und darüber, was sie "geil" macht.
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.