Mädchen tragen womöglich zu oft eine Zahnspange
n-tv
Laut einer Studie der Barmer-Krankenkasse werden je nach Bundesland unterschiedlich viele Kinder kieferorthopädisch behandelt. Die Zahlen deuten auf eine Übertherapie hin - vor allem abhängig vom Geschlecht.
Mädchen bekommen in Deutschland einer aktuellen Auswertung zufolge möglicherweise zu oft eine Zahnspange. Das legt der aktuelle Zahnreport der Krankenkasse Barmer nahe. Demnach wurden im Untersuchungszeitraum 60 Prozent der Mädchen zwischen 8 und 17 Jahren kieferorthopädisch behandelt. Das waren zehn Prozentpunkte mehr als bei den gleichaltrigen Jungen mit 50 Prozent.
Für den Zahnreport wurden Abrechnungsdaten von 53.000 Achtjährigen über einen Zeitraum von zehn Jahren zwischen 2013 und 2022 ausgewertet, also bis zu ihrem 17. Lebensjahr. Damit stünden erstmals solche validen Daten zum Anteil kieferorthopädisch behandelter Kinder und Jugendlicher zur Verfügung, erklärte die Barmer.
"Schönheitsideale, Gruppendruck und elterliche Fürsorge sind mögliche Gründe dafür, dass Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Mädchen häufiger nachgefragt und behandelt werden als bei Jungen", erklärte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub.