Mädchen dürfen bald aus Paraguay zurückkehren
n-tv
Das deutsche Paar, das mit seinen Kindern aus früheren Beziehungen in Paraguay untergetaucht ist, stellt sich der Polizei. Die Zehn- und Elfjährige werden an die jeweils anderen Elternteile übergeben. Nun laufen die Vorbereitungen für die Ausreise der Mädchen, für die bislang ein Verbot galt.
Im Fall der Kindesentziehung in Paraguay hat ein Gericht den Weg für die Rückkehr der beiden Mädchen nach Deutschland freigemacht. Das Familiengericht in der Hauptstadt Asunción hob Ausreiseverbote gegen die deutschen Kinder auf. Der Rechtsanwalt Stephan Schultheiss bestätigte auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der paraguayischen Zeitung "ABC Color". Die Ausreiseverbote waren ihm zufolge während der Suche nach den Mädchen erlassen worden.
Die Entscheidung, dass die Kinder nach Deutschland zurückgeführt werden können, müsse zunächst am Montag der Migrationsbehörde des südamerikanischen Landes mitgeteilt werden. Danach würden sie so bald wie möglich nach Deutschland fliegen, sagte Schultheiss aus Paraguay.
Am Donnerstag (Ortszeit) war die monatelange Suche nach den zehn und elf Jahre alten Mädchen erfolgreich zu Ende gegangen. Das wegen Kindesentziehung gesuchte deutsche Auswanderer-Paar stellte sich nach Verhandlungen mit Schultheiss und einem weiteren Anwalt der Polizei. Die paraguayische Polizei veröffentlichte Bilder der Geflüchteten mit Beamten und dem Anwalt. Wie der für Entführungsfälle zuständige Polizeichef Nimio Cardozo in Asunción sagte, sind die zehn und elf Jahre alten Mädchen "gesund und munter" und wurden ihrem jeweils anderen Elternteil übergeben - die Zehnjährige an ihre in Deutschland lebende Mutter, die Elfjährige wiederum an ihren Vater.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.