"Luxus-Schande" bremst die Branche - "Phase des Stillstands"
n-tv
Die wirtschaftlichen und sozialen Probleme in China werden kaum weniger. Die vermögende Elite reagiert auf ihre Weise und vermeidet es offenbar zunehmend aufzufallen. Sie wählt derzeit ein eher dezenteres Auftreten. Das bekommt die gesamte Luxusgüterbranche zu spüren.
Reiche Chinesen stellen einer Studie zufolge ihren Wohlstand nicht mehr so offen zur Schau. "Zum ersten Mal in der Geschichte erleben wir in China die sogenannte Luxus-Schande", sagte die Expertin der Unternehmensberatung Bain, Federica Levato, zum Bericht über die Luxusgüterbranche. In einem Umfeld von Arbeitslosigkeit, sozialer und wirtschaftlicher Krise würden die wohlhabenderen Chinesen inzwischen diskretere Mode bevorzugen.
Die weltweiten Verkäufe von Luxusgütern für den persönlichen Bedarf - von Kleidung über Accessoires bis hin zu Schönheitsprodukten - dürften deshalb in diesem Jahr bei konstanten Wechselkursen zwischen null und vier Prozent wachsen. Das wäre die schwächste Umsatzentwicklung seit 2020, als es wegen der Corona-Pandemie zu einem Einbruch kam. "Der Markt befindet sich mit Sicherheit in einer Phase des Stillstands", sagte Levato weiter. "Nach zweieinhalb Jahren Wachstum gibt es eine Ermüdung bei persönlichen Luxusgütern." Der zweimal jährlich erscheinende Luxusbericht findet in der Modewelt große Beachtung.
Ein Abschwung ist demnach in China am stärksten ausgeprägt, da die wirtschaftliche Ungewissheit die Käufer aus der Mittelschicht belastet. Diejenigen, die sich Luxus noch leisten können, wollen wiederum Prahlerei vermeiden, hieß es.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.