Lukaschenko nimmt Rache an "gefährlichen" Schriftstellern
DW
Dem belarussischen Schriftstellerverband UBW droht die Zwangsauflösung. Damit trifft es die älteste Künstlervereinigung in Belarus.
Seit den Protesten nach den Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus nehmen staatliche Repressionen gegen die Kritiker des Machthabers Lukaschenko kein Ende. Mehr als 100 zivilgesellschaftliche Organisationen wurden bereits zwangsaufgelöst oder stehen kurz davor. Dies droht nun auch der ältesten Kulturvereinigung in Belarus - dem traditionsreichen Verband belarussischer Schriftsteller (UBW), der fast seit 90 Jahren existiert. Seit dem 24. August laufen die Prozess-Vorbereitungen am Obersten Gerichtshof. Das genaue Datum der Gerichtsverhandlung zur Zwangsauflösung ist noch nicht bekannt. Der unabhängige Verband, der 1933/1934 als Schriftstellerverband der BSSR gegründet wurde, hat in intellektuellen Kreisen Gewicht. Seine Geschichte ist mit vielen belarussischen Literatur-Klassikern verbunden. Der Verband setzt sich für seine Autoren und für die belarussische Sprache ein, bewahrt nationales Kulturerbe und verteidigt die Meinungsfreiheit. Und er äußert sich auch durchaus kritisch zum Geschehen im Land. Zu den Mitgliedern zählen mehr als 400 Personen, einschließlich Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch und Viktor Martinowitsch, dessen Werke man auch in Deutschland kennt.More Related News