Luhansk und Donezk wollen sich wohl schnellstmöglich Russland anschließen
ProSieben
Die von Moskau unterstützten Separatistengebiete Luhansk und Donezk fordern einen schnellen Beitritt zu Russland.
Die Ukraine hat angekündigt, Gebiete anzugreifen, die von dem russischen Militär kontrolliert werden. Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete, dass sich aufgrund dieses geplanten Vormarsches der Ukrainer die beiden Gebiete eine schnelle Angliederung an die Russische Föderation wünschen.
Laut dem russischen Verwaltungschef Kirill Stremoussow fordere auch die Bevölkerung im Kriegsgebiet Cherson ein Referendum. Die Vorbereitungen auf Volksabstimmungen in den genannten Bereichen sollen seit längerem laufen. Das gelte für die Separatisten-Republiken und auch für die von Russland eroberten Gebiete.
Der Vorsitzende der Bürgerkammer von Luhansk, Alexej Karjakin, sagte dem russischen Fernsehen, dass es noch zu früh sei, um über ein Datum für diese Volksabstimmungen zu sprechen. Die Republiken Luhansk und Donezk werden seit 2014 aus Russland gesteuert, Moskau gab sich bisher allerdings immer sehr zurückhaltend, wenn die Rufe nach einem Anschluss laut wurden.
Der Beitrittswunsch wurde diesmal von Russlands Seite unterstützend kommentiert. "Das soll rasch geschehen, das ist der Wille der Menschen", sagte Viktor Wodolazki, Duma-Abgeordneter der Kreml-Partei "Geeintes Russland". Noch im Spätherbst sollten die geforderten Volksabstimmungen abgehalten werden.
Das Motiv der Kampagne ist nicht klar. Serhij Hajdaj, der ukrainische Verwaltungschef für Luhansk, äußerte gegenüber dem Sender "Radio Swoboda", dass der Anschluss der Gebiete an Russland zur allgemeinen Mobilmachung beitragen solle. Sollte die Ukraine Donezk und Luhansk zurückerobern, könnte dies von Moskau als Angriff auf russisches Staatsgebiet ausgelegt werden.