Lufthansa-Piloten stimmen in Urabstimmung für Streik
n-tv
Bei der Lufthansa bahnen sich erneut Flugausfällen und Verspätungen an. Die Gewerkschaft der Piloten spricht sich mit großer Mehrheit für einen Streik aus. Damit steigt der Druck auf die Kranich-Airline in den Tarifverhandlungen einzulenken.
Bei der Lufthansa ist ein Streik der Piloten ein weiteres Stück näher gerückt. In einer Urabstimmung haben sich die stimmberechtigten Mitglieder der Vereinigung Cockpit mit einer sehr deutlichen Mehrheit für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Das berichtete die Gewerkschaft nach Auszählung der Stimmen. Damit ist ein Streik der rund 5000 Piloten bei der Kernmarke Lufthansa zwar ab sofort möglich, wurde aber zunächst nicht beim Vorstand beantragt.
Bereits vor der Auszählung hatte der VC-Tarifexperte Marcel Gröls erklärt, dass es sich zunächst um ein "Warnsignal" an den Lufthansa-Vorstand handele. "Wir brauchen jetzt eine moderne und faire international konkurrenzfähige Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen." Vom Management erwarte man nun "gute Angebote". Bei der Lufthansa Passage stimmten 97,6 Prozent der Teilnehmer für einen Streik. Bei der Frachttochter Cargo war die Zustimmung mit 99,3 Prozent noch höher. In den bisherigen sechs Tarifrunden habe sich "leider nichts getan", sagte VC-Sprecher Matthias Baier. Die Gewerkschaft fordert eine Gehaltserhöhung um 5,5 Prozent für 2022, einen automatischen Inflationsausgleich sowie eine Anpassung der Tarifstruktur.
Erst am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der größten deutschen Airline nahezu lahmgelegt. Es fielen über 1000 Flüge aus und rund 134.000 Passagiere mussten ihre Flugpläne ändern. Verdi und Lufthansa setzen auf eine schnelle Einigung im Tarifstreit. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann sagte der "Bild"-Zeitung vor den Verhandlungen am Mittwoch und Donnerstag, dass die eigentlichen Verhandlungen bislang konstruktiv geführt worden seien. Sein Unternehmen sei zu einer schnellen Einigung bereit und sieht beide Seiten "in der Sache auch nicht zu weit auseinander".
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