
Luft für Unternehmer René Benko wird dünner
n-tv
Die Macht von René Benko bröckelt. Der österreichische Unternehmer soll sich aus seinem kriselnden, milliardenschweren Immobilienkonzern zurückziehen, heißt es in Medienberichten. Seine Stimmrechte soll ein Insolvenzverwalter übernehmen.
Der österreichische Unternehmer René Benko ist offenbar bereit dazu, seine Stimmrechte an den Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz abzugeben und ihn als Beiratsvorsitzenden in der kriselnden Immobilienholding Signa einzusetzen. Das berichten der "Standard" und die "Kronen Zeitung" unter Berufung auf den Gesellschafter Hans Peter Haselsteiner. Eine offizielle Bestätigung von Benko oder Signa gibt es dafür nicht. Die Gespräche würden noch laufen, zu einer Lösung könnte es laut Haselsteiner noch an diesem Wochenende kommen.
Haselsteiner zufolge habe Benko dem Wunsch mehrerer Investoren "zugestimmt, aber auch seine eigenen Vorstellungen deponiert". Dabei gehe es darum, "dass die Gesellschafter bei der Sanierung nach besten Möglichkeiten mitwirken, unter anderem auch in finanzieller Hinsicht", zitiert ihn der "Standard". Die Voraussetzungen dafür könnten angesichts der komplexen Strukturen bei Signa und der uneinheitlichen Interessenslage der Gesellschafter "erst in einigen Tagen geschaffen werden". Das bedeute laut dem Bericht, dass Benko möglicherweise dem Wunsch der Investoren nachkommen könnte. Dies sei aber auch abhängig davon, wie viel Geld sie in die Signa zu investieren bereit seien.
Am gestrigen Donnerstag war bekannt geworden, dass wichtige Gesellschafter der in Schwierigkeiten geratenen Immobilienholding sich nach übereinstimmenden Medienberichten gegen den Firmengründer Benko gewendet haben. In einem persönlichen Schreiben mehrerer Investoren werde der österreichische Unternehmer aufgefordert, sich aus der Führung seiner Signa-Gruppe zurückzuziehen und seine Stimmrechte an einen Treuhänder zu übergeben, berichtete das "Handelsblatt". Nur bei einem sofortigen Rückzug Benkos sei ein "Krisenmanagement (…) zur Rettung der Gruppe" möglich, zitiert die Zeitung aus dem Brief. Als Treuhänder werde der Sanierungsexperte Arndt Geiwitz vorgeschlagen, den Benko als Berater ins Boot geholt hat.
