Luchs in Baden-Württemberg von Auto überfahren
n-tv
Der Luchs ist in Baden-Württemberg sehr selten. Erst kürzlich wurde Weibchen Finja extra ausgewildert, um Nachwuchs zu kriegen. Nun ist ein männliches Tier getötet worden.
Remchingen (dpa/lsw) - Die Wiederansiedlung des Luchses in Baden-Württemberg hat einen Rückschlag erlitten. Ein männlicher Luchs ist auf der Autobahn A8 bei Remchingen (Enzkreis) überfahren worden, wie das Landratsamt am Freitag mitteilte. Das getötete Tier mit der Bezeichnung B962 war 2022 im Schweizer Jura geboren worden. In Baden-Württemberg wurde es erstmals im Oktober letzten Jahres bei Häusern im Landkreis Waldshut nachgewiesen. Im November und Dezember war es jeweils einmal in Baden-Baden in eine Fotofalle getappt.
Erst im Dezember sorgte die Auswilderung des in einem Gehege geborenen Luchsweibchens Finja im Nordschwarzwald für Aufsehen. Der Wildtierbeauftragte des Enzkreises, Bernhard Brenneis, sagte: "Die zweieinhalbjährige Karpatenluchskatze soll wertvolle Gene in die Luchsvorkommen in Baden-Württemberg, der Schweiz und Rheinland-Pfalz einbringen."
Als größte wild lebende Katzenart war der Luchs vor mehr als 200 Jahren in Europa weit verbreitet. Aber als Räuber von Nutztieren sei er gezielt verfolgt worden. Zudem habe der Verlust von Lebensräumen dazu beigetragen, dass er aus unseren Wäldern verschwunden sei, teilte das Landratsamt weiter mit. "Weitere Ansiedlungen - auch in Deutschland - sind geplant und sollen diese Vorkommen stärker miteinander vernetzen", wurde der Wildtierexperte weiter zitiert. Derzeit sind sechs Luchse in Baden-Württemberg bestätigt, einschließlich der mit einem Sendehalsband ausgestatteten Finja. Es gibt fünf Kuder und eine Katze.