
Lottogewinn rettete alkoholfreies Kultgetränk
n-tv
Im Februar 1994 erfindet ein bayrischer Bierbrauer etwas Neues - eine fruchtige, zuckerarme und vegane Limonade. Ein Lottogewinn rettet ihn vor dem Ruin und ermöglicht seine Vision. Die Bionade wird Kult und viele Unternehmen versuchen bis heute, von dem vermeintlich gesunden Getränketrend zu profitieren.
Ein Blick in einen Getränkemarkt sieht heute anders aus als in den 1980er-Jahren. Wo früher Bier, Wasser, Saft und Cola standen, türmt sich heute eine fast unüberschaubare Vielzahl bunter Limonaden, Brausen und Erfrischungsgetränke. Fritzlimo, Club-Mate, Fassbrause, Frohlunder, Lemonaid, Proviant, Now - viele Limonaden wollen weit mehr sein als ein Durstlöscher, ein Statement für einen bewussten Lebensstil. Und sie zielen längst nicht mehr nur auf Jugendliche, sondern auf Erwachsene.
Fruchtige Limos scheinen besonders in Großstädten angesagt. Doch seinen Ursprung hatte der Trend in der fränkischen Provinz. Vor 30 Jahren, am 24. Februar, meldete der Bierbraumeister Dieter Leipold aus dem 3000-Einwohnerort Ostheim vor der Rhön das Patent für eine neue Limo an: Bionade.
"Was Bionade damals auszeichnete, war, dass sie gar nicht als Limonade wahrgenommen wurde", sagt der Psychologe und Marktforscher Jens Lönneker vom Kölner Marktforschungsinstitut Rheingold Salon. Cola und Fanta seien schon als zu süß verpönt gewesen. Doch bei Bionade fiel die Scheu: natürliche Herstellung, weniger süß, kleinere Flaschen als bei typischen Limos. "Das war aus Sicht vieler Konsument eine ganz neue Getränkekategorie", so Lönneker.
