Loth: Böller-Würfe auf Einsatzkräfte nicht akzeptabel
n-tv
Mainz (dpa/lrs) - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) macht sich wegen der anhaltenden Angriffe auf Einsatzkräfte für einen Expertenrat in Rheinland-Pfalz stark. Es sollte eine breite gesellschaftliche Debatte zu diesem Thema geben, sagte die GdP-Landesvorsitzende Stefanie Loth der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Mainz. Eine große fachliche Beteiligung und dabei auch mit Familien, Schulen und Vereinen sei dafür wesentlich. Der Expertenrat sollte stetig auf Basis eines objektiven und subjektiven Sicherheitsberichtes an Lösungen arbeiten.
Mit dem Verlauf der Einsätze in Rheinland-Pfalz rund um den Jahreswechsel sei die GdP im Großen und Ganzen zufrieden, berichtete Loth. "Nicht akzeptieren wollen wir jedoch, dass Kolleginnen und Kollegen mit Böllern "beschossen" wurden." Es habe dabei aber nur wenige Fälle und lediglich eine leichte Verletzung gegeben. Neben den Böllerbewürfen seien noch diverse Widerstandshandlungen registriert worden.
Die Polizei berücksichtige bei ihren Einsätzen zwar regelmäßig, dass es bei Großereignissen eine Kombination aus Feiern unter Alkohol- oder Drogenkonsum mit einem enthemmten Verhalten geben könne. Die Silvesternacht habe aber gezeigt, dass auch in kleineren Städten oder Ortschaften Gewalt angewandt werde und dass sich die Einsatzkräfte darauf einzustellen haben, betonte die GdP-Vorsitzende. "Wie an jedem anderen Tag im Jahr verurteilen wir Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte", betonte Loth. "Erst, wenn Silvester ohne jede Widerstandshandlung und Angriff stattfindet, sind wir zufrieden."
Ein tragisches Unglück hatte die Silvesternacht in Rheinland-Pfalz überschattet. Ein 18-Jähriger kam in Koblenz bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers ums Leben. Insgesamt waren im Land von den Einsatzkräften 105 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Silvesterfeiern verzeichnet worden - und damit doppelt so viele wie im Vorjahr (2022: 52). Es wurden laut Innenministerium 34 Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungen, 15 wegen Sachbeschädigung und 12 wegen Beleidigung eingeleitet. Gegen Störer wurden 68 Platzverweise und fünf freiheitsentziehende Maßnahmen verhängt.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.